Es basst die Klarinette zum 40-er des Klagenfurter Ensembles

Es basst die Klarinette zum 40-er des Klagenfurter Ensembles

20:06 am Do, 16.01.zwanzigzwanzig

Wir schreiben das Jahr 2020.

Sorry, so kann ich das nicht schreiben!

Wir schreiben nicht zweitausendzwanzig, wie man es erst vor wenigen Jahren noch getan hätte.

Wir schreiben zwanzig-zwanzig!

Wie das passiert ist, weiß ich nicht. Vielleicht das fallende Bildungsniveau? Viele haben`s ja nicht mehr so mit der Rechnerei und alles was über zweitausend ist, ist schon verdammt viel. Zweitausendsechzehn war noch kein Problem, zweitausendsiebzehn war auch kein großes. Aber dann begann es zu bröckeln.

Jetzt machen wir`s halt wie die Kinder mit natürlichen Zahlen! Natürliche Zahlen? Ihr wisst ja: Wie in unserer Natur: Eins wie Nase oder Mund, zwei wie Augen oder Ohren, fünf - eine Hand, zehn – zwei Hände, zwanzig – Hände und Zehen zusammen. Mehr geht nicht. Das mit den Zähnen – wie viele waren das schnell – ist schon zu hoch.

Also haben wir jetzt zwanzig-zwanzig. Ab nächstes Jahr müssen wir die nächste Handreihe aufmachen…

--------Worauf wollte ich jetzt hinaus? ------------

 

Ach ja, zwanzig und zwanzig ist vierzig und das ist das Alter des Klagenfurter Ensembles.

Was ein toller Grund zum Gratulieren ist.

Ich gratuliere!

Gut, ganz so lange bin ich noch nicht in dieser Kommune beheimatet, also muss ich mich bezüglich der frühen Jahre des KE auf den wunderbaren Bildband zum Jubiläum verlassen und erfahre, dass alles mit Warten begonnen hat: Auf Godot nämlich. Was für ein schöner philosophischer Beginn 😊

Das Sagen bei der Anfangswarterei hatte übrigens Manfred Lukas-Luderer! Schau!

Dann ging`s dahin mit Achternbusch und ähnlicher Kost, die, wäre sie damals an Instituten wie dem Stadttheater aufgeführt worden, wohl zu Brechdurchfällen bei großen Teilen der Abonnenten-Kundschaft und der Boulevard-Presse geführt hätte.

Conclusio: das KE war und ist notwendig, wie schwarze Löcher, die Ihre Galaxien letztendlich in Balance halten.

Wer mehr von dieser Geschichte wissen will, sei dringend angehalten, den besagten Bildband um wohlfeile 35.- (ohne Trinkgeld) zu erstehen, oder, wenn er ein Klemmer ist, die Homepage zu erklimmen.

---------Wie komme ich jetzt zu meiner Musik?----------

 

Ach ja, ab 1987 oder so stand dann der von noch viel weiter als ich (Leoben) zugereiste (St. Pölten) Gerhard Lehner am Steuer dieses fliegenden Theater-Holländers und steht noch immer dort, Flauten der Ächtung durch dünnhäutige Rechtspolitiker ausgesetzt, finanziellen Flauten durch Rechts, Links und Mittelmaß genauso ausgeliefert. Aber dennoch oder vielleicht gerade deswegen nie verzagend, aufrecht, kämpferisch. Details wie herrliche Bühnenfotos, wunderbare Zeitungskritiken bis hin zu geradezu kriegerischen Schrift-Verkehrereien finden sich wie gesagt im Buch. Buy –wie es Börsianer sagen würden.

----Ja, Musik----- Offensichtlich als unterbewussten Ausgleich zu so viel Wort forderte etwas in Gerhard Lehners Innerstem nach einem schwarzen Loch, das dann auch in Form eines Saxophons und des Weiteren in einer Bassklarinette erschien und zwar Mengen an heißer (Atem-)Luft in sich zieht – typisch für ein schwarzen Loch – aber –untypisch für ein schwarzes Loch – in Form von verblüffend vielen, durchaus oft schwarz klingenden Noten wieder von sich gibt.

 

------Also jetzt, Musik----- Liebes KE, danke für 40 Jahre echtes Herzblut. Lieber Gerhard, Chapeau und weiter so. Und jetzt ---Musik--- ein Glasperlenjazz mit bcl. ! Bassklarinette halt. Vom Feinsten und unverzichtbar, wie Euer Programm…

Dolphy, bcl.; Murray,bcl.; Portal,bcl.; Sclavis,bcl.; Kassap,bcl.; Trovesi,bcl.; Mahall, bcl (von ihm sind die Schuhe(falls es jemand wissen will))