Saalfelden 2025 - eine Nachschau
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Saalfelden 2025 - eine Nachschau

Glasperlenjazz am Do. 04. September um 20:06

Liebe Festival-Besucher*innen und Verweigerer*innen

 

98% war die Auslastung heuer in Saalfelden.

Aber wenn ich so an die goldenen Zeiten in den Neunzigern im Zelt in Ramseiden ( das natürlich auch um einiges mehr an Fassungsvermögen hatte) denke… Das hatte damals noch was von Volksfestcharakter. Ganze Pensionen wurden als Headquarter gebucht. Die Läufer, wie auch ich einer in jungen, sportlicheren Zeiten war, stellten sich so gut zwei Stunden vor Einlass schon an, um für die mitgereiste Sippschaft so mindestens 8 Plätze in der fünften Reihe Mitte zu ergattern (plus einen auf Reserve für Helmut, der war Freelancer und kam immer später..)

Damals gabs noch jährlich ein gewaltiges Staraufgebot, das uns noch recht Junge an dieses Festival fesseln sollte und es auch tat. Und doch, über die Jahre waren es nicht nur die Stars, denn die spielten eh wo anders auch; nein, es waren die frischen, jungen, experimentierfreudigen wilden Acts, die immer mehr zum Salz in der Suppe wurden. Das fing ganz langsam in der Epoche „Eder“ an und steigerte sich nach dem Crash der ursprünglichen Organisationsform Stück um Stück. Mario Steidl und seine damalige Lebensgefährtin Michaela Mayer sollten mit extrem gekürztem Budget das Festival auf neue Beine stellen. Aus der Not und den Vorstellungen des Tourismusverbands, der das Überleben des Festivals kaufmännisch in die Hand genommen hatte, aber natürlich auch seine Interessen berücksichtigt sehen wollte, wurde dann immer mehr das Konzept eines Festivals ohne sündhaft teure Superstar-Acts, aber dafür immer näher am Puls der Zeit. Und das Publikum hat seine Treue auch über diese Sprünge mitgetragen. Da sitzen neben mir begeisterte 80-jährige Musikreportage-Legenden und freuen sich genauso, wie ein schön langsam sich mehrendes jüngeres Publikum. Nicht ganz so jung, wie wir damals in den ersten Jahren waren, aber immerhin…!

Klar sind die „Alten“ nicht mehr so leicht zu überraschen und überzeugen – was haben sie nicht alles schon gehört und erlebt in den diversen Hallen, Sälen Zelten und Kellern. Aber dann gibt’s da so Jahre, wo die nicht besonders gefallen habenden Konzerte nicht mal die Finger einer einzelnen Hand in Anspruch nehmen. So eines hatten wir heuer.. Im Vorfeld dazu habe ich eingestanden, einen nicht unwesentlichen Teil des „Teilnehmerfeldes“ überhaupt nicht gekannt zu haben.

Wie schön!

Die südkoreanisch-stämmige Drummerin Sun Mi Hong hatte ich jetzt auch nicht wirklich auf dem Radar – wenngleich mir die Musiker ihres „Bida-Orchestra`s“ vor allem dank der Einladungskultur des Kulturforum Villach-Obmanns und Redaktionskollegen Hans Jalovetz schon über Jahre bestens bekannt sind. Wunderbares wurde uns da von Ihr und im Laufe dieses Festivals auch lobenswerterweise von vielen anderen meist jungen Frauen kredenzt.

Große Freude bei mir und dem Publikum 😊 Und Ich spiele Euch heute Musik dieses so spannenden Ensembles vor und hoffe auf ebenso große Freude bei Euch.

A propos. Das „Jazz and Wine of Peace“-Festival in Cormons unter neuem künstlerischem Leiter, den ich auch schon kennenlernen durfte. Steht auch schon. 23-ter bis 26-ter Oktober.

Man und auch Frau sieht sich ! ? 😊

Salut

Arnold Prenner