Bild erstellt mit KI von Yulia Izmaylova

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Das Jugendschwimmtheater. Foto von Dagmar Travner

Das Jugendschwimmtheater. Foto von Dagmar Travner

Das Jugendschwimmtheater. Foto von Dagmar Travner

Das Jugendschwimmtheater. Foto von Dagmar Travner

VADAs Klagenfurter Hallenbad

Gespräch mit Kamran Gharabaghi und VADA, das sind Yulia Izmaylova und Felix Strasser

Das neue Hallenbad in Klagenfurt – seit Jahren ein Thema, das die Gemüter erhitzt. Umso mehr, seit im Jahr 2021 das alte Hallenbad endgültig ausgedient hatte und aus Sicherheitsgründen eiligst geschlossen werden musste. Schon zirka 2017 hatte man einen Neubau heftigst diskutiert; durch die Schließung wurde der Neubau des Hallenbads eine Notwendigkeit und Ende Jänner 2023 stand die fix-fertige Planung samt Baubeginn. Doch seit einem halben Jahr wurde wieder einmal das gesamte Projekt aus finanziellen Gründen in Frage gestellt: Weder Standortfrage, noch Baubeginn noch die Finanzierung eines Neubaus waren vorgestern, zum Zeitpunkt des nun folgenden Interviews, restlos geklärt. Doch mittlerweile, ganz aktuell, gibt es breaking news: Gestern Nacht, zu mitternächtlicher Stunde, wurde in der Gemeinderatssitzung das Budget für 2025 beschlossen und damit grünes Licht zum Bau des neuen Hallenbads am Südring gegeben – eine durchaus kontroversielle Entscheidung.

Und genau in dieser brisanten Situation trifft VADA einen Nerv. Der Verein zur Anregung des dramatischen Appetits sorgt mit dem JUST, dem Jugendstiltheater, aktuell Jugendschwimmtheater genannt, für einen neuerlichen Aufreger in Klagenfurt.

Eine in einem alten Haus aufgestöberte Badewanne platziert inmitten eines ehemaligen Pissoirs: Welche kunsthistorischen Assoziationen werden da geweckt? Marcel Duchamps „Fountain“ aus dem Jahr 1917 kommt einem in dem Sinn: Ein ready-made Urinal, das Duchamp als Kunstwerk deklarierte. Duchamps „Fountain“ reizte die Grenzen des Kunstbegriffs aus, überschritt sie und veränderte das Verständnis von Kunst von Grund auf.

Diese Installation einer Badewanne mit dem Titel „Klagenfurter Hallenbad“ ist nicht nur ein ready-made, das metaphorisch gedeutet werden kann. Sondern es ist, ebenso wie Duchamps Fountain, ein Musterbeispiel für Konzeptkunst. Dabei spielt der erweiterte Kontext und die daraus entstehenden Assoziationen eine entscheidende Rolle, die den Raum der physischen Installation sprengen. In diesem komplexen Projekt liefern Ankündigung, Selbst-Beschreibung, KI generierte Bilder und die Eröffnungsperformance den Kontext und steuern die Erwartungshaltung des Publikums – und auch der Leute, die jenseits des Kunstinteresses beispielweise durch Facebook, Instagram oder Plakate und Printmedien auf die Installation aufmerksam werden. Die Assoziation mit dem (noch) nicht gebauten neuen Klagenfurter Hallenbad eröffnet einen Diskurs, der weit über das künstlerische ready-made, also die Badewanne, hinausgeht.

Anfang Juli eröffnete VADA das „Klagenfurter Hallenbad“ im JUST (im Goethepark neben dem Künstlerhaus). Die witzig spritzige Installation von Kamran Gharabaghi kann bis 24. Juli besichtigt werden. Dagmar Travner spricht mit den Kunstschaffenden Kamran Gharabaghi und VADA, das sind Yulia Izmaylova und Felix Strasser, über Idee, Hintergründe, die Eröffnungsperformance von Boris Randzio und die Reaktionen darauf. 

Gestaltung der Sendung, Interview und Begleittext: Dagmar Travner

Zum Nachhören nach Ausstrahlung: https://cba.media/723077