Vive l’Europe! #34 - Tradwives – woher kommt die Sehnsucht nach dem Herd?
»Tradwives« ali po slovensko tradicionalne žene, na družbenih omrežjih portretirajo ideal ženske in gospodinje, ki ostaja doma in se predaja skrbi za družino. Tradwives so nagovorile predvsem generacijo mladih, ki želijo ohraniti klasične spolne vloge in se vrniti k tradicionalnim vrednotam. Govorili bomo s politično znanstvenico Victorio Reisinger, ki je raziskovala pojav tradwives; svoje mnenje pa nam bodo podale tudi predstavnice generacije Z: Nina Moser, Jasmin Pölzl ter Sophie Jöbstl.
Über Soziale Medien oder bei Veranstaltungen präsentieren „Tradwives“, zu Deutsch „traditionelle Ehefrauen“, ein Hausfrauenideal der 1950er Jahre, gespickt mit konservativen Wertvorstellungen und althergebrachten Geschlechterrollen. Sie romantisieren ein Leben als klassische Hausfrauen: Sie - die Frau - schwingt den Kochlöffel, putzt und versorgt die Kinder. Der Mann, das Oberhaupt der Familie, bestimmt und trifft alle Entscheidungen. Dieser „Mega-Trend“ wirft die Frage auf: Handelt es sich um einen bizarren „Retro-Trend“ oder eine besorgniserregende Entwicklung? Woher kommt die Sehnsucht nach dem Herd?
Nina Moser hat sich in einer Lehrveranstaltung mit dem Thema beschäftigt und liefert Ihnen eine erste Einschätzung.
Persönlich glaube ich einfach, dass die Frauen sich einfach zu viel sagen lassen von den anderen oder bei den Veranstaltungen. Sie lassen sich zu viel einreden und das Problem ist einfach, dass das eigene Denken da total ausfällt, vor lauter Überschüttung positiver Argumente. Und durch diese fehlenden negativen Argumente - was das alles mit sich bringt, wirklich eine Hausfrau zu sein, daheim zu sein, auf die Kinder zu schauen und wirklich nur einen zu haben, nämlich den Mann, der das Geld herein bringt - gerade in der heutigen Zeit, ist einfach total schwierig und eigentlich kaum machbar.
Wie will der Mann alleine eine ganze Familie ernähren heutzutage? Oder: Die Vorstellung allein ist schon okay, daheim zu sein. Ich kann das Haus so putzen und einrichten, wie ich das mir vorstelle. Aber wirklich dann daheim zu sein: Irgendwann ist das Haus geputzt und irgendwann ist man auch mit dem Kochen fertig, ja, wie mache ich weiter? Was mache ich den restlichen Tag? Natürlich Kindererziehung, aber die sind auch einmal in der Schule und im Endeffekt sind dann gerade die Mädchen wieder diejenigen, die wieder dazu erzogen werden, auch daheim zu bleiben.
Jasmin Pölzl, eine Studienkollegin der gleichen Lehrveranstaltung, verdeutlicht in ihren Überlegungen die Abhängigkeit der Frauen und meint, …
… zum Beispiel gegenüber dem Mann, dass man, wenn man kein eigenes Geld verdient, für jeden Cent, den man ausgibt, muss man eigentlich Rechenschaft ablegen – eigentlich den Mann um Geld bitten – der einem das auch verweigern kann, zum Beispiel, dass man da eigentlich sehr, sehr eingeschränkt und sehr abhängig ist.
Hinsichtlich der Einstellung von Jugendlichen, verweist die Politikwissenschaftlerin Victoria Reisinger auf die Ö3-Jugendstudie 2025, in deren Bericht auch die Einstellungen zu Tradwives oder Alpha beziehungsweise Sigma Males abgefragt wurde, und …
… da zeigt sich, dass die 16 bis 25-jährigen Schülerinnen und Berufstätigen diesem Trend etwas abgewinnen können und meinen, dass er gut sei, weil er zeigt, was echte Frauen beziehungsweise echte Männer ausmacht. Bei den jungen Frauen, also bei den 16- bis 25-jährigen Frauen, ist es so, dass rund 11 Prozent diesem Trend zustimmen. Also man kann sagen, jede Zehnte stimmt diesem Trend zu. Bei den (jüngeren) Männern ist es relativ stabil bei 25 Prozent.
Was auch vielleicht noch spannend ist, was ich nur erwähnen möchte an der Stelle ist: Wenn man sich dann nur die älteren Altersgruppen ansieht - da ist es so, dass da bei den Frauen etwas Spannendes passiert - bei den über 34-Jährigen steigt es plötzlich an, und zwar auf 16% Zustimmung. Also bei den über 34-jährigen Frauen ist es so, dass diese den Trend positiv bewerten und wir haben da ganz kurz überlegt: Was kann der Hintergrund sein? Wir haben die These aufgestellt, dass es einfach auch ein bisschen diese Ernüchterung von Frauen nach der Geburt eines Kindes ist. In Österreich ist das Alter bei der Erstgeburt circa 30,4 Jahre bei Frauen und das würde da ganz gut reinpassen. Also mit der Geburt eines Kindes merkt man plötzlich, dass es mit der Gleichstellung doch nicht so ist. Einerseits ist man vielmehr betroffen von dieser Doppelbelastung - zwischen den Ansprüchen erwerbstätig zu sein und aber trotzdem einfach noch diese mangelnde Umverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit. Und da scheint natürlich so eine Lösung, sich voll und ganz dem Haushalt zu widmen, verlockend zu sein.
Sophie Jöbstl, sie absolviert eine Lehre als Industrietischlerin, erlebt in ihrem Umfeld ebenso einen gewissen Rückschritt in alte Klischees. Mit Bezug auf die „Generation Z“ verdeutlicht sie ihre Wahrnehmungen und meint, …
… also ich nehme das auch sehr stark wahr. Ich bin Teil der Generation Z und ich nehme das halt sehr wahr, dass die nachkommenden Generationen sehr in alte Klischees zurückfallen. Ich merke auch sehr stark, wenn ich draußen unterwegs bin, dass oft von jüngeren Leuten was hinterhergerufen wird oder Kommentare kommen, wie: „Frauen gehören nicht in einen Beruf, Frauen sollen wieder zurück in die Küche, …“. Also es kommt wieder dieses Klischee, dass die jüngeren Leute, die jüngeren „Buben“ und das Ganze…, Frauen mehr als „Optionen“ darstellen und wir das, was wir bis jetzt erarbeitet haben, diese ganzen Rechte, diese ganze Gleichstellung wieder zurückfällt. Und warum, wenn wir so lange dafür gekämpft haben, warum sollten wir das wieder aufgeben?
(Frage an Frau Reisinger) Nun stellt sich weiterführend die Frage: Handelt es sich um einen bizarren „Retro-Trend“ oder eine besorgniserregende Entwicklung? Woher rührt diese „Sehnsucht nach Haus & Herd“, welche Ursachen wären zu nennen?
Nun ja, unserer Meinung nach kommt es daher, dass einfach die Doppelbelastung massiv angestiegen ist. Also wenn man sich die Zahlen anschaut, dann sind Frauen zunehmend erwerbstätig, aber gleichzeitig ist die unbezahlte Arbeit nicht umverteilt worden. Das heißt einfach, dass sich die Ansprüche einfach dermaßen erhöht haben, dass man einfach denkt: Na ja, eigentlich wäre es ohne Erwerbstätigkeit gemütlicher, weil das einfach dazugekommen ist – also, das ist jetzt ein bisschen salopp formuliert.
Diese Doppelbelastung ist sicherlich ein Grund und vielleicht - ich weiß nicht, ob Sie das auch so sehen - aber ich würde vermuten, dass die junge, nachfolgende Generation vielleicht auch so ein bisschen den Eindruck hat: So wie meine Eltern arbeiten, so möchte ich nicht arbeiten, oder?
Ja, ich glaube schon. Das sieht man ja in ganz vielen Umfragen, dass es da auch eine andere Wertigkeit gibt. Also auch dieses Streben nach einer guten Work-Life-Balance und so, dass das sehr zugenommen hat.
Recherchen zeigen, dass sich der Tradwives-Trend in den USA zu einer breiten politischen Bewegung entwickelt hat. Welche Argumente würden Sie anführen, damit junge Frauen nicht diesen Illusionen aufsitzen und sich etwaiger Folgen bewusst werden?
Na ja, allem voran ist es einfach ganz wichtig, dass man klarmacht, dass das, was da gezeigt wird, in keinster Weise real ist. Also ich kenne niemanden, der zu Hause verlockend im Blümchenkleid putzt und wo die Küche dann vor dem Backen und nach dem Backen genauso schön ausschaut. Also das ist ganz wichtig, dass man sich diese Überlegung klarmacht, weil die unbezahlte Arbeit einfach enorm romantisiert und verschönert wird und in Wahrheit verschleiert wird, dass es sich hierbei auch um Arbeit handelt.
Und kommen wir jetzt zu den Gefahren: Einerseits wäre diese „Isolation zu Hause“. Arbeit hat nicht nur den Nutzen von Gelderwerb, sondern gibt uns auch eine Tagesstruktur. Im besten Fall bekommt man dadurch auch Anerkennung. Wir haben soziale Kontakte in unserem Arbeitsumfeld, also Freunde, Freundinnen, Kollegen, Kolleginnen, wo einfach auch ein Austausch stattfindet und wo man einfach auch was Positives mitnimmt. Die andere klar sichtliche Gefahr ist natürlich diese ökonomische Abhängigkeit. Das heißt, wenn nur der Partner für das Einkommen sorgt, dann habe ich natürlich kein eigenes Einkommen und bin somit von seinem abhängig. Das macht es natürlich auch schwierig, dass man Beziehungen verlässt, wenn man nicht mehr so glücklich ist. Dann noch die extremere Variante, wenn Gewalt in Beziehungen vorkommt. Und da wissen wir zwar, dass sie überall in allen ökonomischen Einkommensklassen sozusagen möglich ist. Aber natürlich ist es leichter, wenn ich ein eigenes Einkommen habe, zumindest theoretisch, um zu gehen.
Dann auch ganz wichtig für uns in Österreich: diese fehlenden Versicherungszeiten. Der Sozialstaat ist sehr erwerbszentriert. Das heißt, die meisten Leistungen leiten sich von einer versicherungspflichtigen Erwerbsarbeit ab. Das heißt, ich habe nur einen Anspruch auf beispielsweise Arbeitslosengeld, oder später halt eben auf eine eigene Pension, wenn ich meine eigenen erworbenen Ansprüche durch eine Erwerbsarbeit habe. Und das fehlt dann natürlich. Und dann auch ganz wichtig: Man muss realistisch bleiben. Rund jede dritte Ehe wird geschieden. Und das ist etwas, wo junge Frauen wahrscheinlich der Meinung sind, oder junge verliebte Frauen: „Okay, das trifft mich nicht, unsere Beziehung ist so super und so stabil“. Ja, das ist momentan so - wer weiß, wie es in zehn Jahren ausschaut. Und dann gibt es ja noch andere Möglichkeiten, und zwar den Tod des Partners. Das will keine_r hören, aber das ist schon etwas, das natürlich im Bereich des Möglichen ist - oder ein Arbeitsunfall oder Ähnliches, was eine Invalidität zur Folge hat. Und dann wird es schwierig.
Dabei könnte man sagen: In solchen Fällen könnte man dann wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen. Der Wiedereinstieg, der sehr oft genannt wird, wie „… man könnte sich jetzt einmal 10 Jahre dem Haushalt widmen und später wieder einsteigen, …“, das ist sehr schwierig. Und wir raten ja nicht umsonst auch den meisten Frauen, die in Kinderkarenz gehen, dass sie diese (Zeit) möglichst kurz halten, weil halt einfach auch vor allem jetzt in dieser schnelllebigen Zeit, wo sich die Arbeitswelt so enorm verändert, wo es einfach wichtig ist, so wenig wie möglich absent zu sein.
„Hinter den Tradwife-Influencerinnen steckt in der Regel ein lukratives Unternehmen“, so eine Ihrer Aussagen, Frau Magistra Reisinger, in einem Fachbeitrag. Können Sie dazu vielleicht einige weiterführende Erläuterungen geben?
Das, was da gezeigt wird, ist halt einfach auch nicht die Realität. Also diese Frauen, diese erfolgreichen Influencerinnen, sind ja keine Hausfrauen, sondern die sind „Content-Creatorinnen“ und die bekommen Geld durch Klicks und haben nebenbei auch noch diverse Nebeneinkünfte. Ich habe jetzt noch einmal im Zuge der Recherche zwei Beispiele herausgenommen. Sehr bekannt ist diese Hannah Neeleman, die unter den Namen Ballerina Farm auf Instagram zu finden ist. Und die hat zum Beispiel auch einen Ballerina-Shop.
Oder, die sehr bekannte deutsche Tradwife – oder diese unverheiratete Variante: Carolina Tolstik, die unter XMalischka (auf TikTok) zu finden ist. Die hat nebenbei auch noch eine Werbeagentur. Und da gibt es mehrere Beispiele, wo man einfach, wenn man ein bisschen recherchiert, sieht: „Die sind Unternehmerinnen, das muss ganz klar sein“.
Welche Überlegungen würden Sie anführen, damit sich vor allem junge Menschen, Frauen – und ich betone es, auch junge Männer – zu diesen bereits erwähnten traditionellen Rollenvorstellungen und Trends eine kritisch-reflexive Meinung bilden?
Ja, also ganz wichtig für uns, oder aus unserer Perspektive, ist es, ein bisschen den Väteranteil bei der Karenz beispielsweise zu erhöhen. Warum, und was hat das für Auswirkung auf die Söhne und natürlich auf die Töchter? Ja, diese Vorbildwirkung. Wir wissen einfach, dass aktive Väter die Gleichstellungsorientiertheit der Kinder halt einfach positiv beeinflussen. Und da kann man natürlich auch Anreize setzen. Also, das schafft natürlich auch in dem Sinn einen Spielraum, dass man es honoriert, beispielsweise, wenn 50:50 geteilt wird.
Es gibt hier ganz spannende, coole Arbeitszeitmodelle. Wenn ich ganz kurz erwähnen darf: Das AK/ÖGB Familienarbeitszeitmodell, das einfach auch honoriert, wenn Männer sozusagen die Arbeitszeit reduzieren, um Frauen die Erwerbstätigkeit zu ermöglichen. Also das Arbeitsstundenausmaß zu erhöhen und somit eine Aufteilung von 50:50 einfach wesentlich besser funktioniert. Und somit folgt natürlich auch, dass man die Erwerbstätigkeit der Mütter stärken muss und das hat natürlich auch einen positiven Einfluss auf die Kinder. Da gibt es Studien, die zeigen, dass erwerbstätige Mütter in der Regel auch erwerbstätige Kinder haben, oder vor allem hat das einen positiven Einfluss auch auf die Töchter. Erwerbstätige Mütter erhöhen die Präferenz bei den Söhnen für erwerbstätige Partnerinnen. Also da kann man zum Beispiel ansetzen. Aber ganz klar ist, dass bereits in der Elementarbildung, dass man von Beginn an auch lernt, diese Rollenbilder zu durchbrechen. Beispielsweise durch mehr kritische Bubenarbeit, wo man einfach versucht, dass diese engen Geschlechterkorsette durchbrochen werden. Und wir wissen auch, dass bei Gleichstellung nicht nur Frauen profitieren, sondern auch Männer, die einfach unter diesem engen Geschlechterkorsett auch leiden! Verkürzt gesagt würde ich sagen: Männer haben von der Gleichstellung der Geschlechter auf jeden Fall nur zu gewinnen!
Bezugnehmend auf diese Aussagen von Victoria Reisinger würde sich nun auch eine Aussage von Jasmin Pölzl als Ergänzung ganz gut einfügen, sie meint,…
… also mir ist auf jeden Fall die Unabhängigkeit der Frau sehr wichtig. So lebe ich das auch. Man sollte einfach auch die Care-Arbeit mehr aufteilen. Dadurch ist einfach viel mehr möglich. Um gerechtere Verteilungen kann man da ganz viel machen, beziehungsweise man kann auch durch die Verteilung auf der Care-Arbeit das auch regeln, dass eine Frau auch arbeiten gehen kann. Eine Frau soll sich nicht nur verantwortlich fühlen, jetzt die Kindererziehung und den Haushalt alleine zu stemmen, sondern man soll auch den Mann in die Verantwortung einbeziehen und die meisten Männer sind da sehr einsichtig.
Denn, wer will eine Frau haben, die nicht mitdenkt und die nicht logisch denken kann, logisch argumentieren kann, die einfach nur eine Puppe ist? Wer will so was? Das glaube ich nicht, dass es wirklich gewünscht ist.
Und dennoch gibt es bei der jüngeren Generation eine gewisse Trendumkehr; die statistischen Erhebungen haben Sie, Frau Reisinger, bereits angesprochen. Was könnte, abschließend gefragt, noch von Bedeutung sein, …
… ich denke mir, das liegt auch daran, dass wir generell in sehr, sehr verunsicherten Zeiten leben, wo man sich nach einer vermeintlich besseren Vergangenheit sehnt. Das ist eine Generation, die stark getroffen worden ist von Corona. Es passieren ganz viele Kriege. Wir haben den Konflikt in der Ukraine, im Nahen Osten, ... also täglich sind einfach wirklich immer Hiobsbotschaften zu vernehmen. Und da kann ich mir auch vorstellen, dass man da Stabilität sucht durch diese strikten Rollenvorgaben.
Nun, anstelle einer Zusammenfassung an dieser Stelle einige abschließende Gedanken von Sophie Jöbstl, die vielleicht auch einige Denkanstöße liefern (könnten),…
… man hört sehr oft: „Früher war alles besser, früher hat es so gut funktioniert“. Und oftmals, bei manchen Kindern oder bei manchen Jugendlichen prägt das sich falsch ein. Dann heißt es ja: „Okay, passt. Dann probieren wir mal, wie das früher war, und dann bleiben sie in dieser Einstellung drinnen. Weil (Denn, Anm.) früher war es halt auch manchmal typisch: Okay, die Frau ist manchmal mit den Kindern daheimgeblieben und hat sie halt für die Familie gesorgt und der Mann ist halt arbeiten gegangen. So, jetzt ist es aber nicht mehr so. Und dieses Klischee taucht aber wieder schrittweise auf und macht damit so einen „Rücktritt“ (Rückschritt, Anm.) in der Gesellschaft, dass es uns eigentlich dann nicht mehr guttut, sondern es könnte uns schaden.
Po raziskavah je trendu tradwives naklonjenih 11 % mladih žensk, pri ženskah starejših od 34 let pa se delež naklonjenosti temu trendu dvigne celo na 16 %. Politična raziskovalka Victoria Reisinger postavi hipotezo, da z rojstvom otroka ženske ugotovimo, da enakost vendarle ni tako samoumevna. Bolj nas prizadene dvojna obremenitev med zahtevami poklicnega in zasebnega življenja. In seveda se zdi rešitev, da se popolnoma posvetimo gospodinjstvu, zelo privlačna.
Pri trendu tradwives pa Reisinger jasno poudari da to, kar se prikazuje, nikakor ni resnično. Nobena ne pospravlja doma v cvetlični obleki. V tem primeru je neplačano delo romantizirano in olepšano, v resnici pa se prikriva, da gre še vedno za delo. Tradwives vplivnice pa niso gospodinje, ampak „ustvarjalke vsebin“, ki služijo denar s kliki in dodatnimi viri prihodka. Zelo znana primera sta Hannah Neeleman, ki je na Instagramu znana pod imenom Ballerina Farm ter nemška tradwife Carolina Tolstik, ki jo najdemo na TikToku pod imenom XMalischka. In obstaja več primerov, kjer z malo raziskovanja hitro ugotovimo, da so te ženske - podjetnice. Dobro je vedeti, da tradwives način življenja prinaša tudi določene nevarnosti: ena je izolacija domá. Druga jasno vidna nevarnost je seveda ekonomska odvisnost od partnerja, ki seveda otežuje tudi prekinitev nesrečnega odnosa.
Izučena mizarka Sophia Jöbstl opaža, da mlajši ljudje pogosto kričijo za njo in komentirajo, da ženske ne sodijo v tak poklic, ženske naj se vrnejo v kuhinjo ... in se sprašuje, zakaj bi ponovno opustili enakopravnost, če smo se tako dolgo borili zanjo. Sogovornica izpostavi še, da mlajše generacije pogosto slišijo, da je bilo včasih vse bolje. Potem si mladi rečejo: V redu. Pa poskusimo, kako je bilo nekoč. Ta spolni stereotip se ponovno pojavlja in tako povzroča družbeno nazadovanje, ki nam dejansko škoduje.
Reisinger se s tem strinja: študije kažejo prednosti zaposlitve žensk. Zaposlene matere praviloma vzgojijo tudi zaposlene otroke. Zaposlene matere povečajo preferenco sinov za zaposlene partnerke. Jasno je, da je že v osnovnem izobraževanju treba od samega začetka prekiniti te ozke spolne okvire. Kot pove Reisinger, enakost ne koristi samo ženskam, ampak tudi moškim.
Kurzbiografien
Viktoria Reisinger hat an der Universität Wien Geschichte und Politikwissenschaft absolviert und ist seit Mai 2024 Referentin für Frauenpolitik in der Arbeiterkammer Niederösterreich tätig. Dort befasst sie sich mit Frauenerwerbstätigkeit, geschlechtsspezifischen Einkommenslücken, sowie deren Hintergründen und Auswirkungen. Foto: Sophie Reisinger
Sophie Jöbstl erlernt derzeit den Beruf der Tischlereitechnikerin in einem renommierten Kärntner Industriebetrieb und ist, auch wegen ihrer Berufswahl in einer typischen Männerdomäne, immer wieder mit traditionellen Rollenklischees konfrontiert. Foto: H. Pichler
Nina Moser und Jasmin Pölzl studieren Erziehungs- und Bildungswissenschaften an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec. Sie befassten sich im Rahmen einer Lehrveranstaltung mit der Thematik.
Weiterführende Informationen zu dieser Reportage:
ORF Weltjournal (2025): Tradwives: Retro-Trend mit Risiken. Der Link zum Film ist bis 8.9.2025 verfügbar unter: https://on.orf.at/video/14266933/weltjournal-tradwives-retro-trend-mit-risiken
Der Fachbeitrag von Viktoria REISINGER ist verfügbar unter: https://www.awblog.at/Frauen/Tradwives-Patriarchat-nostalgisch
Informationen zum „Familienarbeitszeitmodell als Chance für Männer wie Frauen“ sind verfügbar unter: https://noe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/frauen/Das-Familienarbeitszeitmodell-als-Chance-fuer-Maenner-wie.html
Der Beitrag zu „Tradwives: Es lebe die Hausfrau?“ ist verfügbar unter: https://www.emma.de/artikel/tradwives-341587