Willkommen im Globalen Dorf 29: Vom Ich zum Wir

Willkommen im Globalen Dorf 29: Vom Ich zum Wir

Heute schließen wir den Zyklus „Reality Check“ einmal vorläufig ab. 5 Sendungen lang ging es um die Basis, also um die existierenden Dörfer, das menschliche Verhältnis zu Natur und Landschaft und die sozialen Verhältnisse in Dörfern. Die Utopie der Globalen Dörfer mag noch so schön sein, wenn sie nicht aus den Nöten und Bedürfnissen der Gegenwart heraus zu keimhaften und entwicklungsfähigen Realisationen führt, dann ist sie nichts wert. Deswegen sind Beispiele für die Entwicklungsfähigkeit von Dörfern in nah und fern ganz wichtig, und wir bekommen heute einen andeutungsweisen Einblick in ein solches „Vorzeigedorf“ oder „Leuchtturmprojekt“, die Gemeinde Langenegg im  Bregenzerwald / Vorarlberg, die dafür schon recht früh den Europäischen Dorf­erneuerungspreis 2010 gewonnen hat. Im Gespräch mit Kriemhild Büchel – Kapeller ergründen wir auch die Hintergründe und Methode der Zusammenarbeit zwischen einer Freiwilligen-Initiative, die den Prozess vorantrieb, der Gemeinde und einer unkonventionellen Stabstelle in der Landesverwaltung Vorarlberg, die mir schon des öfteren als absolut zukunftsweisender und hilfreicher Katalysator von  Prozessen wie „Bürgerräte“ und „Landstadt“ aufgefallen ist.

In die Vorbereitung dieser Sendung platzte die furchtbare Nachricht vom Einmarsch und Krieg in der Ukraine. Es ist nicht überflüssig darauf hinzuweisen, dass die zunehmende Aufmerksamkeit auf und Gestaltung des Lokalen, unserer Lebensräume, die einzig langfristige Friedensperspektive ist, die diese Welt hat. Denn wenn wir unsere Nachbarschaft, unser Dorf, unsere Gemeinde und unsere Region als stellvertretend für eine Zelle oder ein Zellgewebe in einer gesunden Erde sehen und darauf hinarbeiten, ein Beispiel zu geben, dann agieren wir nicht egoistisch, sondern tragen dazu bei, dass überall Modelle eines guten Lebens für alle entstehen können. Noch nie konnten wir besser als globales Gehirn an der Lösung der mannigfaltigsten lokalen Probleme arbeiten, und noch nie lag es so nahe alles Wissen zu teilen, weil sich damit alle Gemeinschaften und Geselschaften besser und intensiver nach innen entwickeln können.