Willkommen in Schlanding, Enzo Brandner!
Willkommen in Schlanding, Enzo Brandner!
Willkommen in Schlanding, Enzo Brandner!

Willkommen in Schlanding, Enzo Brandner!

Wie das Unsichtbare sichtbar wird: Ein Zukunftsgespräch mit dem Cinematographen Enzo Brandner über die Kunst des Beobachtens

In dieser Folge von Schlanding ist der Cinematograph Enzo Brandner zu Gast bei Roland Gruber.
Enzo Brandners Zugang zum Film ist zutiefst persönlich und geprägt von einer beinahe philosophischen Beobachtungsgabe. Als Sohn eines Künstlers war seine Welt früh erfüllt von Farben, Gerüchen und Kreativität.

Brandner spricht über seine Faszination für das dokumentarische Beobachten. Gute Bilder entstehen für ihn nicht nur durch Technik, sondern durch Beziehung – zu Orten, zu Menschen, zu Momenten. Die Kamera steht dabei nie zwischen ihm und seinem Gegenüber, sondern wird zum Medium, das Nähe schafft. Er hat weltweit gedreht, von Papua-Neuguinea über Schwarzafrika bis ins südliche Eismeer. Doch egal ob Expedition oder Spielfilm: Für ihn zählt vor allem die Fähigkeit, sich auf eine Situation einzulassen und dem Vertrauensaufbau mit Menschen viel Raum zu geben, lange bevor die Kamera überhaupt zum Einsatz kommt.

Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Rolle des Bildes und wie Brandner selbst unscheinbare Szenen durch Licht, Rhythmus und Bewegung mit Bedeutung auflädt.
Sein aktueller Kinofilm ist "Million Dollar Bet" – ein Low-Budget-Film, komplett in den USA mit amerikanischen Schauspielern gedreht. Er erzählt von einer absurden Wette: 24 Stunden laufen, nonstop. Was simpel klingt, wird durch Bildsprache, Schauspiel und Timing zu einem spannungsgeladenen Spiel im Freien. Brandner spricht über die Herausforderung, emotionale Zustände filmisch darzustellen, über die Professionalität von US-Schauspielern und über die Eigenheiten des amerikanischen Filmbetriebs.

Für das Schlanding Museum bringt Brandner ein ganz besonderes Objekt mit: eine Flasche aus dem südlichen Eismeer Chiles, die mit Gletscherwasser gefüllt war, das über Jahrtausende unter dem Eis konserviert war. Für ihn ist sie ein Symbol für Reinheit, Respekt vor der Natur – und für das Unsichtbare, das er sichtbar machen will.

Ein Gespräch über Vertrauen, Verantwortung und über das Staunen vor dem, was einfach da ist.