Willkommen im Globalen Dorf 17

Willkommen im Globalen Dorf 17

Das Digitale Gottesgeschenk (2. Teil)

In der zweiten Sendung zum "Digitalen Gottesgeschenk" werden die vier Modalitäten des Digitalen weiterentwickelt: Universelle Verbundenheit, Kopierbarkeit, Veränderbarkeit und Eigendynamik (Automation), Dezentralität und potentielle "Allgegenwart". Das führt zu einem verblüffenden Schluss: Die über die ganze Welt verstreute Entwicklergemeinschaft der Globalen Dörfer ist Dank des digitalen Mediums im Endergebnis produktiver als die größte Stadt.

****

V drugi oddaji o „digitalnem božjem daru“ se bomo razvijali štiri modalnosti digitalnega: univerzalno povezanost, možnost kopiranja, spremembe in lastne dinamike, razsrediščenost in potencialna vseprisotnost. To nas bo privedlo do navidez presentljivega rezultata: čez ves svet raztresena virtualna razvojna skupnost globalne vasi je zahvaljujoč digitalnemu mediju v končnem rezultatu produktivnejša od največjega mesta.

Langfassung:

In der zweiten Sendung zum „Digitalen Gottesgeschenk“ geht es eingangs um den Sinn dieser scheinbar religiösen Metapher; sodann werden die vier Modalitäten des Digitalen weiterentwickelt.

Schon die erste Eigenschaft des Digitalen wirft ja alle Vorstellungen über den Haufen, man könnte „Inhalte“ einfach wie alten Wein in neue Schläuche füllen, wenn man „digitalisiert“. Dass jedes Element unseres Wissens und unserer Kultur mit jedem anderen verknüpfbar ist, erfordere nicht weniger als eine totale Neuordnung und indexieren des Wissens. Das wäre ungeheuer viel Arbeit, wäre aber unendlich lohnend.  Unsere herrschende Wirtschaftsweise ist dafür total unfähig und „bewirtschaftet“ lieber das mitunter schlicht mörderische Vorenthalten von Information.

Aber auch die drei anderen Modalitäten haben es in sich. Information kann man nämlich eigentlich nicht stehlen, sie ist unbeschränkt teilbar und veränderbar. Auch in diesem Sinn wird Wissen mehr, wenn wir es weitergeben, und es spräche nichts dagegen dass das Geschenk  unendlich verbessert, erweitert und brauchbarer zu uns zurückkehrt, wenn wir es freilassen. Diese Arbeit des Verändern und Verbesserns kann noch dazu das Digitale Medium selbst zu einem großen Teil übernehmen, weil es ja rekursive und automatische Struktur hat. Das wird an praktischen Beispielen gezeigt. Drittens macht also unbeschränkte Kommunikation und der Zusammenschluss zu virtuellen Gemeinschaften Sinn, die auch nicht mehr an einen städtischen Raum gebunden sind. Die über die ganze Welt verstreute Entwicklergemeinschaft der Globalen Dörfer ist dank des digitalen Mediums im Endergebnis produktiver als die größte Stadt. Viertens lernen wir durch das Digitale Medium die Natur quasi von innen kennen, denn die Analogie zwischen den generativen Prozessen der Natur und der Entfaltung eines Programmes lässt uns verstehen womit wir es zu tun haben und was eigentlich schon vor unser aller Technik in großer Vollkommenheit vorliegt. Eine gemeinsame Evolution mit dem System der Biosphäre ist alles andere als unmöglich oder unwahrscheinlich …